Oase Amtoudi - Antiatlas
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Bilder sagen mehr als Worte: Aus einer kargen Tiefebene kommend liegt in atemberaubender Schönheit der langgezogene grüne Ort in einem tiefen Einschnitt zwischen zwei Felsenketten. Hier endet die Straße, Autoverkehr gibt es kaum. Und auch sonst strahlt der Ort eine herrliche Ruhe aus. Zwei Einkaufsmöglichkeiten haben wir kennen gelernt – hier wird Einkaufen noch zum Erlebnis, wenn man kein arabisch spricht!
Palmen, Feigen und Mandelbäume sind entlang der leise plätschernden Bewässerungsrinne zu finden, die Häuser sind etwas oberhalb davon an den steinigen und kahlen Hängen angesiedelt. Hoch über dem Tal thronen zwei imposante Igoudar (Mehrzahl Agadir, Speicherburgen), die den Menschen vor einigen hundert Jahren zur Aufbewahrung ihrer Vorräte und als Schutz vor feindlicher Belagerung dienten. Agadir Id Aïssa mit einigen Felsgravuren (Petroglyphen) an seinem Fuß sowie im Inneren und auch der benachbarte Agadir Agellouy können nach Vereinbarung mit dem Wächter, dem Amin unten im Ort besichtigt werden.
Die in Aït Herbil liegende Oase Amtoudi bietet aber bei genauerem Hinsehen noch viel, sehr viel mehr als "nur" diese beiden repräsentativen und restaurierten Bilderbuch-Berberburgen in malerischer Oasen-Landschaft
Außer viel Ruhe und der Möglichkeit, zwischen den Palmen und den darunter angesiedelten kleinen Gärten spazieren zu gehen, laden im weiteren Verlauf des Tales in einer schmalen Schlucht kleine, von klarem Wasser durchströmte Gumpen (auch Kolke oder Gueltas genannte beckenartige Strudeltöpfe), zum Baden und Verweilen ein. Ganz allein ist man hier aber nicht, Frösche und zahlreiche helle wie flinke, bis zu ca. 8 cm große Fische leisten Gesellschaft. Wir fragten uns immer wieder, wie diese hierhergekommen sein könnten, bis wir in dem Buch "Ins Herz der Sahara" von Dr. Werner Wrage über ein Erlebnis am Rande der algerischen Sahara lasen:
Dann stehen wir plötzlich am Talschluß vor einem kreisrunden Teich. ... Er scheint mir der Rest eines Kolkes zu sein, der von einem Wasserfall, dessen Spuren man noch deutlich erkennen kann, im Pleistozän ausgestrudelt wurde....
Dorthy ruft mich, sie hat etwas sehr Aufregendes entdeckt. In dem Wasser schwimmen kleine Fische. ... Seit langem ist bekannt, daß in einigen verstreuten Wasserlöchern der Sahara Fische leben, in Wasserlöchern, die keinerlei Verbindung miteinander haben. Man hat daran gedacht, daß Laich vielleicht durch Vögel verschleppt wurde. Aber das ist unwahrscheinlich. Es muß sich um Reste aus der Zeit handeln, in der die Sahara von mächtigen Strömen durchzogen war und in den Senken … weite Seeflächen in der Sonne glitzerten. ...
Es scheinen Zahnkärpflinge zu sein. Diese winzigen Tiere pflanzen sich in den kleinsten Aquarien fort - manchmal sogar in einem Marmeladenglas. Sie ertragen überdies starke Temperaturschwankungen ...
Sind Fischbeobachtung und Badeausflug beendet, kann man auch ausgedehnte, schöne Trekking-Touren auf den langgezogenen Hochplateaus unternehmen.
Eine schöne Tour verbindet z.B. die beiden großen Igoudar, auch hier sind wir wieder auf Felsgravuren gestoßen.
Amtoudi und seine nähere Umgebung ist ein herrliches Fleckchen Erde, an dem man länger als nur 1 oder 2 Tage verweilen könnte!
Ausflüge:
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