Icht & Fam el Hisn - Jbel Bani
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Der kleine Oasenort Icht besteht heute aus dem alten Ksar und einem neuen Ortsteil mit ca. 1000 Einwohnern. Seine Bedeutung gewinnt der Ort durch die Lage am Rande eines Verkehrsknotenpuntes. Hier trifft eine Ost-West-Verbindung Marokkos auf die parallel zur Grenze zu Algerien verlaufende RN17 Richtung Südosten.
Einst war Icht ein umkämpfter Platz - die Reste des befestigten, von einer Mauer umgebenen alten Dorfes zeugen davon. Bis zu 1500 Menschen haben einst im Ksar auf beengtem Raum gewohnt: Die angeblich bis zu 500 Jahre alten, teilweise gut erhaltenen Überreste kann man sich von einem Guide zeigen lassen. Allein verirrt man sich in den engen, überbauten und deswegen dunklen, sehr sauberen Gassen wahrscheinlich schnell. Man findet die versteckte Moschee nicht und so manches alte Wohnhaus kann mit einem Führer geöffnet werden.
Das Leben auf engstem Raum war perfekt organisiert. Das Erdgeschoss der 3 Etagen umfassenden kleinen Gebäude mit Lichthof war dem Eingangsbereich und den Tieren vorbehalten, die täglich durch die engen Gänge getrieben wurden. Darüber befanden sich Wohn- und Schlafräume mit separater Waschgelegenheit, deren Abfluss direkt nach unten zu den Tieren führte. Oben die zum Hof offene "Winterküche" und darüber eine Dachterrasse mit offener "Sommerküche". Die Kommunikation mit den Nachbarn erfolgte jederzeit über die Dächer.
Unterhalb des Dorfes öffnet sich der gepflegte Oasengarten.
Ausflüge:
Rund um Icht wurden bislang mehr als 35 Fundstellen von Felsgravuren mit Abbildungen von Elefanten und gar Tigern (?) entdeckt, den Zeitzeugen früher Landnutzung durch Nomaden. |
Am Oued Tamanart bei Ighir Ouilouln sind entlang einer Wasserrinne zahlreiche gepunzte Rinder in der Felswand in verschiedener Größe zu entdecken. |
Tamanart, ehemalige Komandozentrale des Tals, lädt zu einem ausgiebigen Rundgang ein. Sehr schön ist der alte Palast des Caïd Tamanarti. Wie mag die alte Kanone, die wir auf dem Felsen oberhalb fanden, hierhergekommen sein? |
Eine im Ort erbaute Synagoge soll im Jahr 2022 restauriert worden sein, der etwas außerhalb liegende jüdische Friedhof leider nicht. |
Verlässt man den Oued Tamanart bei Ighir Ighnain und folgt in nord-östlicher Richtung einem Nebenfluss, öffnet sich eine sehr schöne Galerie geritzter und gepunzter Tiere auf verschiedenen Etagen. In deren Nähe lassen sich noch Spuren einer Khettara erkennen. |
Ein geheimnisvolles, verlassenes Dorf unbekannten Alters – Ksar Aït-Ali des Oumribète - thront hoch über dem Tamanart. An dessen Rand befindet sich ein alter Friedhof mit einem auffälligen Marabout. |
Wunderschöne Gravuren können ganz einfach unmittelbar an der RR102/107 Richtung Tamsoult besichtigt werden. |
Faszinierende Eindrücke überraschen bei einer Fahrt über die RR107 Richtung Tafraoute. Auf zahlreichen Hügeln sind Ruinen auszumachen – möglicherweise Überreste ehemaliger Speicherburgen? Hin und wieder lohnt ein Abstecher hinauf. Die Anstrengung wird mit einem Blick tief ins Tal belohnt. |
Wer einen Besuch in Tafraoute plant, sollte viel Zeit mitbringen. Nicht nur der Ort mit seinem Markttreiben am Dienstag und Mittwoch, sondern auch die Umgebung haben viel Sehenswertes zu bieten. |
Die Oase Akka verdient einen längeren Aufenthalt. Zu viel Sehenswertes, als man bei einer Durchreise ansehen kann, verbirgt sich zwischen den Palmen und in den umliegenden Dörfern. |
In ca. 7 km Entfernung von Icht über die RN17 kann man das Leben und Treiben der Einheimischen in Fam el Hisn, einem weitaus größeren Oasenort beobachten. Hier gibt es Einkaufsmöglichkeiten, einen alten und einen modernen Ortskern zu besichtigen und die Gelegenheit, Spaziergänge unter Palmen zu unternehmen. |
Nahe bei Fam El Hisn befinden sich Mauern, die auf ein Fort aus Kolonialzeiten hindeuten. Die mit Stacheldraht umgebene, nicht öffentlich zugängliche Militäranlage befindet sich unweit des algerischen Grenzgebietes. |
Am besten von Weitem erkennbar sind im Norden von Fam El Hisn weit ausladende Tumuli in Antennenform zu zwei Seiten. Aus der Nähe lassen sich diese Dimensionen kaum erfassen. Wissenschaftler haben bis heute noch keine Erklärung für diese Konstruktionen gefunden. |
Entlang des Oued Bouguerni sind mehrere große und wegen ihrer Form besondere Kultstätten, Goulets, nicht zu übersehen. Was mag die Gestalter dieser Plätze bewegt haben? |
In den Gueltas bei Tanzida sollen bis in die 1970er Jahre afrikanische Krokodile (Suchus) gelebt haben. Heute kann man sie wieder im Crocopark in Agadir bewundern. |
Ca. 70 km auf schnurgerader asphaltierter Straße erreicht man Assa mit seinen Gravuren und dem großen Ksar. |
Der beschauliche Ort Amtoudi mit seinen majestätisch über dem Ort liegenden Speicherburgen ist von Icht bequem erreichbar. |
Die Oase Tighmert bei Guelmim liegt nur zwei Fahrstunden von Icht entfernt und lädt zu einem langen Spaziergang unter Palmen und zum Entspannen ein. |