Igherm - Antiatlas
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Igherm (auch Irherm oder Ighrem) ist eine auf ca. 1700 m Höhe gelegene Stadt mit gut 4000 Einwohnern. Der beschauliche Marktflecken im mittleren Antiatlas liegt ungefähr in der Mitte zwischen Taroudant, Tata, Tafraoute und Taliouine.
Verkehrstechnisch gesehen ein interessanter Knotenpunkt: die RN7 (alt RR109) kreuzt hier als Nord-Südverbindung durch den Anti Atlas die RR106 als (fast) Ost-Westverbindung.
Nach Tata kommt man auch auf kürzerem, aber keinesfalls schnelleren Weg über die RR116 (alt RP1805).
Durch Igherm fährt man normalerweise nur durch. Warum eigentlich?
Zugegeben, der Ort ist wenig auf Touristen eingestellt, deswegen ist es angenehm unaufdringlich hier. Die Unterkünfte in der Stadt sind auf Einheimische ausgerichtet und entsprechen dem in Preis und Leistung. Aber eine landschaftlich sehr schöne und abwechslungsreiche Umgebung mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten verdient es, dass der Besucher etwas Zeit mitbringt.
Am Ortsrand liegt ein Agadir, dessen Ursprung auf das 17. Jh. zurückgeht. Er wurde rekonstruiert, wenn auch etwas fragwürdig und keinesfalls originalgetreu.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Speichers befindet sich der alte Ort: durch kleine verwinkelte Gassen laufend lassen sich interessante Konstruktionen bestaunen, die als Treppen dienten.
Am Tag des Wochenmarktes (Souk) versinkt der Ort im Verkehrschaos. Zum traditionellen Handelsplatz gehört die große Kreuzung der Asphalt-Straßen im Ortszentrum. Diese wird zur Fußgängerzone. Zu dem offensichtlich beliebten Markt strömt man von weit her – motorisiert, zu Fuß, auf einem Esel oder Maultier. Mit viel Geduld und tatkräftiger Hilfe der Marktbesucher ist es dennoch ein Erlebnis, sich an diesem Tag einen Weg mit dem Auto durch das Gewimmel zu bahnen.
Ausflüge:
Das kleine Bergdorf Tazghalit (Tazghlilt), ca. 40 km von Igherm entfernt, liegt in 1200 m Höhe. Kein Auto, kein Flugzeug. Die absolute Stille wird nur regelmäßig durch zeitgleichen Gesang von den beiden Moscheen des Dorfes sowie von den am Wasser spielenden Kindern unterbrochen, wenn nachmittags die Bewässerungsrinnen für die Gärten geöffnet werden. Nachts ist der klare Himmel voller Sterne. Bei einem unserer Streifzüge machen wir Bekanntschaft mit einer Horde Wildschweine, die es im Anti-Atlas reichlich gibt. |
Um in die Grotte Ifri Nlaajb zu gelangen, bedarf es zuerst einer kleinen Wanderung bergauf. Dann ist man gut beraten, eine Taschenlampe mitzuführen, um die unterirdischen Dimensionen erfassen zu können. |
Eine auffallend große weiße Halde deutet auf die Spuren einstigen Kupferabbaus hin. Auch wenn heute hier nicht mehr gearbeitet wird, überzeugt der Fernblick auf den Hohen Atlas. |
Taroudant, auch die kleine Schwester von Marrakech genannt, ist über die RN7 in weniger als zwei Stunden Fahrzeit erreicht. |
Entlang der RR106 Richtung Taliouine laden die Igoudar Imni und Tazarine zu einem kleinen Rundgang ein. |
Keine 20 km östlich der Stadt liegt der Jbel Aklim, gut 2500 m hoch. Um ihn zu besteigen startet man in Igherm. |
Taliouine, bekannt als Zentrum des Safrananbaus, liegt auf kurviger Strecke durch herrliche Berglandschaft 100 km von Igherm entfernt. |
Verlässt man Igherm über die RR116, können zahlreiche Igoudar, kollektive Speicherburgen in unmittelbarer Nähe der Strasse wie z.B. Agadir Telilite und Tageldimt besucht werden. Oft lohnt es allein von der Lage des Speichers, hier nicht nur vorbeizufahren, sondern auf individuelle Spurensuche zu gehen. Kontakte zu Dorfbewohnern gehören dabei meist zum Erlebnis dazu. |
Ein sehr schönes Marabout, nach mündlicher Überlieferung um das zehnte Jahrhundert vor Christus gebaut, befindet sich bei Tagmout direkt an der Straße. Hier soll ein hebräischer Prophet aus der Zeit von König David seine letzte Ruhestätte gefunden haben. |
Lustige Begegnungen sind im Agadir Aït Mellal südlich von Igherm garantiert, wenn Frauen den Speicher öffnen. Gern demonstrieren sie das ehemalige Leben im Inneren. |
In einem kleinen Seitental westlich der RN7 kann man bei einer Wanderung sehr abwechslungsreiche Speicher entdecken. Nahezu jedes Dorf verfügte über eine dieser Schatzkammern. |
Ein noch bewohntes, festungsartiges Haus – Tagadirt Lysiyl – bietet bereits von außen einen imposanten Eindruck. Mit etwas Glück kann man den schönen Innenhof betreten. |
Einen besonderen Grundriss hat Agadir Imi n‘Tittker zu bieten. Lohnenswert ist ein Besuch allein deswegen, auch wenn im Inneren heute einiges eingestürzt ist. |
Zwei Ölmühlen sind im idyllischen Dorf mit dem Speicher Ouanezguelt zu besichtigen. |
Spannend ist ein Ausflug in die Oase Akka mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten. |
Über die RR7 ist Tata auf abwechslungsreicher Strecke bequem erreichbar. |
Nicht gleich erkennbar ist die Ruine Tagadirt n'Aït Ali oberhalb des kleinen Dorfes. |
Agadir Ouissemgane empfängt mit majestätischen Wachtürmen und beeindruckt durch seine Größe. |
Nahe beieinander liegen Agadir Tizza Iberkak, in dem man freundlich empfangen wird und Agadir n'Issouka. Letzteres darf aus religiösen gründen von Fremden nicht betreten werden, ist aber dennoch von außen sehenswert. |
Noch immer bewohnt und daher auch – wenn auch nicht immer mit Originalmaterial – repariert ist Agadir Ighil-Iberkak. |
Die wunderschöne Strecke durch das Gebirge über die RR106 und später die RR105 führt weiter nach Tafraoute. |