Aït-Ben-Haddou und Ounila-Tal
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Malerisch schmiegt sich Ksar Aït-Ben-Haddou an den Hügel über dem Oued El Maleh. Überragt wird der Ort von den Resten einer Almohadenfestung auf dem Gipfel. Umrundet man den Ksar auf der Nord-Ostseite, lassen sich weitere Festungsreste am Hang entdecken, sowie ein Marabout und kaum noch erkennbare Spuren einer Khettara.
Seit 1987 ist die befestigte Altstadt auf der Liste der UNESCO als Weltkulturerbe registriert. Durch enge Gassen vorbei an zahlreichen hervorragend restaurierten ineinander verschachtelten Tighermatin können Besucher schlendern und schauen. In einer Familienburg darf man auf engen Treppen hinauf bis aufs Dach steigen. Dort bietet sich ein toller Ausblick über die komplett aus Lehm errichtete Siedlung und die anderen Wohnburgen mit ihren zinnenbekrönten Ecktürmen.
Die recht dominanten Filmkulissen im Flusstal sind nach den Dreharbeiten stehen geblieben. Hier wurden unter anderem "Jesus von Nazareth", "Der Medicus" und "Die Päpstin" gedreht. Heute dienen die Kulissen eher den Touristen als Fotomotiv.
Der neue Ort auf der anderen Flussseite hat sich auf Grund der stetig wachsender Touristenströme entwickelt. Souveniershops reihen sich aneinander, Restaurants und Cafés buhlen um Gäste, echte sowie unechte ("faux guides") Guides bieten ihre Dienste an. Hat man die Gelegenheit, Aït Benhaddou während des Ramadans zu besuchen, kann man noch relativ unbehelligt auf Erkundungstour gehen.
Ausflüge:
5 km von Aït-Benhaddou talaufwärts, wo der Assif Ounila in den Assif Mellah mündet, liegt Tamdakht (Tamedakhte, Tamdaght). Ein kleines Dorf mit der Ruine einer weiteren Glaoui-Kasbah mit zahlreichen Storchennestern, 3 oder 4 Tighermatin und dem Marabut von Sidi Abderrahmane Ali. |
Auf der anderen Flussseite etwas aufwärts liegt Tazlaft mit einem rekonstruierten Speicher aus dem 17.Jahrhundert. Im Inneren ist eine sehr schöne Holz-Stroh-Decke. Überall im Stampflehm erkennt man noch die Strohbeimengungen. Auf dem Dach stehend erschließt sich gut die Funktion der Speicherburgen als Nachrichtenkette: die in Sichtweite befindlichen Tighermatin von Tamedakhte ermöglichten die Weitergabe von Informationen. |
Auf kurviger, schmaler Straße lässt sich eine Fahrt durch das Ounila-Tal genießen. An den aus dem Flussbett aufsteigenden Felsen befinden sich zahlreiche mehr oder weniger gut erhaltene Höhlenspeicher (Tazaght, Pl. Tazaghin), die weit in den Felsen hineingebaut sind. |
Vorbei an der malerisch direkt am steil abfallenden Talrand auf dem Hochplateau gelegenen Ruine des Sultanspalasts „Forteresse de Barda“ aus dem 12.Jahrhundert zeigen sich wieder Reste einer Speicherburg in der steilen Felswand. |
Manchmal führt die Straße auch hoch auf die große karge Hochebene und man erkennt vom Tal nur noch einen schmalen Einschnitt in dieser braunen, unendlich scheinenden Fläche. Steinkreise, vielleicht Tumuli deuten immer wieder auf eine lange Besiedlungszeit hin. Gelegentlich wird der Einschnitt breiter, tief unten ist es grün, farblich angepasste Häuser kleben an den Hängen. Eine faszinierende Landschaft. |
Tazaght n'Assaka ist auf kleinen Pfaden hinab ins Tal und auf der anderen Seite wieder aufwärts ins gegenüberliegende Dorf erreichbar. In halber Höhe liegen die eindrucksvollen Reste des Speichers: Der Steinbau folgt waagerecht einer Verwitterungsfalte im Gestein, senkrecht nutzt er an einer Stelle über mindestens drei, scheinbar sogar fünf Etagen eine kleine Schlucht. Von dieser aus verteilt sich der Bau über weitere zwei waagerechte Falten. Teilweise stehen die Speicherwände auf Holzstangen, die aus der Felswand herausstehen. |
35 km von Aït-Ben-Haddou entfernt liegen Anemiter, sowie weitere malerische Orte in einem großen Talkessel. Die noch heute beeindruckenden und kunstvoll verzierten Tighermatin hinterließen bei Werner Wrage auf seiner mühevollen Reise im Jahr 1965 großen Eindruck. Seine Beobachtungen schildert er im Buch „Die Strasse der Kasbahs“. |
Salz wird entlang des Oued El Maleh („der Salzige“) an mehreren Stellen gewonnen. Führt er wenig Wasser, fallen die weißen Verdunstungsspuren in der Natur immer wieder auf. An mehreren Stellen kann in kleinen Salinen die Salzgewinnung beobachtet werden. |
Nördlich der RP1506 befindet sich am Fuß der Berge das als Gästehaus des Glaui-Paschas genutzte Tiguemi ou Ali mit noch teilweise erkennbaren Verzierungen. |
Fast in Sichtweite erkennt man Agadir Tasga. Zwar steht vom ursprünglichen Bauwerk nicht mehr viel, die malerische Lage rechtfertigt jedoch einen Besuch. |
In Telouet lockt die einst mächtige Glaoui-Kasbah zu einer ausgedehnten Besichtigung. Im weiteren Umfeld liegen an oft schwer zugänglichen Stellen, von unten jedoch sehr beeindruckende Höhlenspeicher und -Wohnungen, Tazaght in malerischer Umgebung. |
Südwestlich von Telouet, dem Bett des Oued Maleh folgend, erreicht man weitere Tazaght, zu denen man auf abenteuerlichen Pfaden hinaufwandern und klettern kann. |
Über den Tizi n’Tichka ist auf der gut ausgebauten RN 9 Marrakesch bequem erreichbar. |
Nach Taznakht gelangt man problemlos über die RN 10. Hier faszinieren die herrlichen Farben und Muster der im Ort und in den umliegenden Dörfern handgefertigten Teppiche. |
Ouarzazate, eine Stadt zwischen Vergangenheit und Zukunft. Kasbahs und ein gigantisches Sonnenwärmekraftwerk empfangen den Besucher. |